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Museums - und Ausstellungstipps

 
Ausstellungstipp: Composing Processes von Philipp Weber
Neue Ausstellung der Reihe Design Views
im Kunstgewerbemuseum, Matthäikirchplatz, 10785 Berlin
bis 18.04.2018 !

Ende März eröffnete die Ausstellung »Composing Processes« von Philipp Weber in der Reihe Design Views, die das Internationale Design Zentrum anlässlich seines 50-jährigen Jubiläums mit dem Kunstgewerbemuseum präsentiert. Eine ganz eigene Herangehensweise an Materialien und traditionelle Handwerkstechniken kennzeichnet die Arbeit von Philipp Weber. In A Strange Symphony setzt sich der Designer mit dem Prozess des Glasmachens auseinander. Der besondere Rhythmus des Glasbläsers und die beinahe musikalisch anmutende Interaktion mit dem dickflüssigen Material waren Inspirationsquellen für seine Glasmacher-Trompete. Die Pfeife, das Werkzeug der Glasherstellung, wird von einem handwerklichen zu einem musikalischen Instrument. In From Below dekonstruiert er den industriellen Prozess der Koksherstellung und gibt ihm in Form einer handwerklichen Auseinandersetzung mit dem Material eine neue Bedeutung.

Philipp Weber absolvierte sein Designstudium an der Design Academy Eindhoven und der Universität der Künste Berlin. Seine Arbeiten wurden bereits mehrfach ausgezeichnet und international ausgestellt. A Strange Symphony fand Eingang in die Sammlungen des Shanghai Museum of Glass und des Musée des Arts Décoratifs in Lausanne.

Die Schau ist Teil der neuen Ausstellungsreihe »Design Views«, die das IDZ und das Kunstgewerbemuseum Berlin gemeinsam anlässlich ihrer Jubiläen 2018 präsentieren – das IDZ feiert 50 Jahre Geburtstag, das Kunstgewerbemuseum wird 150 Jahre alt. Mit der Serie richten die Institutionen den Blick auf aktuelle Entwicklungen im Design und schaffen einen öffentlichen Raum für Vernetzung, Austausch und Diskurs. Im Fokus stehen gegenwärtige und zukunftsorientierte Designpositionen, interdisziplinäre und experimentelle Ansätze, die auf gesellschaftliche Herausforderungen reagieren und dazu neue Praktiken, Prozesse und Lösungen entwickeln. Die Ausstellungen wechseln monatlich, die Eröffnungen finden jeweils am letzten Mittwoch des Monats statt.

Öffnungszeiten
Di – Mi 10 bis 18 Uhr, Sa – So 11 bis 18 Uhr
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Karlsruhe: Malerei zwischen 1960 und 2010 erkunden
Führungen vom 11. bis 15. April in der Städtischen Galerie

In der Sonderschau „umgehängt 2018: Facetten der Malerei 1960 – 2010“ gibt es in der Städtischen Galerie, Lorenzstraße 27, am Mittwoch, 11. April, 18 Uhr, und am Sonntag, 15. April, 15 Uhr, eine einstündige und am Donnerstag, 12. April, 12.15 Uhr, eine 30-minütige Führung. Sonntags ist von 15 bis 16.30 Uhr außerdem die Kinderwerkstatt unter dem Thema: „Bunt, bunter, Farbe – junge Künstler**innen in Aktion“ geöffnet.
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Kunstprojekt "RedBalloon: The Tower"
mit Events im September auf Burg Rötteln, Lörrach

Das Kunstprojekt „RedBalloon: TheTower“ findet vom 14. bis 16. September 2018 auf der Burg Rötteln statt. Der Künstler Klaus Kipfmüller wird mit der Künstlergruppe H’ART den Bergfried auf der Oberburg mit 4.000 roten Ballons umhüllen, beleuchten und mit Klängen bespielen – ein Erlebnis, das besonders bei Einbruch der Dunkelheit seine ganze Wirkung entfalten wird. Die Unterburg mit dem „Art Village“ wird zum Ort der Begegnung mit Überdachungen, Bars, Lounge und Speiseangeboten. An allen Tagen findet im Gewölbekeller der Oberburg eine Kunstausstellung der Künstlergruppe H’ART mit Verkauf statt.
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Ausstellungstipp: Paul Klee. Konstruktion des Geheimnisses
Pinakothek der Moderne, Sammlung moderne Kunst, München
bis 10. Juni 2018

Erstmals widmen die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen dem Werk Paul Klees mit „Konstruktion des Geheimnisses“ eine große Sonderausstellung, die rund 150 Werke umfasst. Im Mittelpunkt stehen Klees produktive Bauhaus-Zeit sowie die Konflikte der Moderne in den 1920er-Jahren. Die Ausstellung zeigt Klee als „denkenden Künstler“, der in seinen Bildern systematisch die Grenzen des Rationalen auslotet und hin zum Geheimnisvollen und Rätselhaften überschreitet.

Aus bedeutenden öffentlichen und privaten Klee-Sammlungen in Europa, den Vereinigten Staaten und Japan konnten 130 Leihgaben für diese ausschließlich in München präsentierte Ausstellung gewonnen werden. Dazu zählen selten oder seit Jahrzehnten nicht in Deutschland gezeigte Werke Klees. Der umfangreiche Münchner Bestand, zu dem Meisterwerke wie „Der Vollmond“ (1919), „Wachstum der Nachtpflanzen“ (1922), „Abenteurer-Schiff“ (1927) und „Das Licht und Etliches“ (1931) gehören, ist der Ausgangspunkt von „Konstruktion des Geheimnisses“.

Im Zentrum der Ausstellung stehen die 1920er-Jahre, in denen Klee einer der prägenden Meister am Staatlichen Bauhaus ist. „Konstruktion des Geheimnisses“ zeichnet nach, wie Klee sich in Weimar und Dessau produktiv mit den neuen Herausforderungen einer technisierten, rationalisierten Welt und deren Auswirkungen auf das künstlerische Schaffen auseinandersetzt. Statt der von den Direktoren Walter Gropius und Hannes Meyer geforderten engen Verbindung zwischen Kunst und Technik betont Klee die Bedeutung von Spiel, Intuition und Genie, und fordert in einem Text mit dem Titel „exakte versuche im bereich der kunst“ sogar zur „konstruktion des geheimnisses“ auf. Die Ausstellung führt vor Augen, wie Klee sich in seinem eigenen Werk dieser paradoxen Verknüpfung von Verstand und Mysterium widmet.

Auch am Bauhaus greift Klee dazu immer wieder auf Motive wie Berge, Gestirne, Leitern und Architekturen oder Konzepte wie den Aufstieg und das Schweben zurück. Ausgehend von Klees Selbstbildnissen verfolgt die Ausstellung diese Leitmotive und -ideen durch das gesamte Œuvre hinweg. Die stetigen Variationen und Entwicklungen von Klees Bildwelt zeigen die formale Konsequenz und Kontinuität seines künstlerischen Schaffens auf.

Die Ausstellung präsentiert Leihgaben aus dem Museum of Modern Art, New York, dem Centre Pompidou, Paris, dem National Museum of Modern Art, Tokyo, dem Norton Simon Museum, Pasadena (Kalifornien), dem Zentrum Paul Klee und der Klee-Nachlassverwaltung, Bern, dem Kunstmuseum Basel, dem Museum Berggruen, Berlin, der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, sowie zahlreichen weiteren Sammlungen. Die Besucherinnen und Besucher erwartet eine besondere, an die Architektur des Dessauer Meisterhauses angelehnte Ausstellungsszenografie.

Kurator: Dr. Oliver Kase

KATALOG
Begleitend zur Ausstellung erscheint ein umfangreich bebilderter Katalog, der in einer deutschen und einer englischen Ausgabe erhältlich ist. Darin werfen Essays von Régine Bonnefoit, Christine Hopfengart, Wolfgang Kersten, Oliver Kase, Cathrin Klingsöhr-Leroy, Christoph Wagner, Stephen Watson und Gregor Wedekind einen neuen Blick auf Klees Schaffen.
Hirmer Verlag, 39,90 €, ca. 456 Seiten und 385 Abbildungen,
hrsg. von Oliver Kase für die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen.

zum Bild oben:
Paul Klee, nach der Zeichnung 19/75 [Versunkenheit], 1919
Lithografie, 1. Zustand, aquarelliert, 22,2 x 16 cm
Zentrum Paul Klee, Bern, Schenkung Livia Klee
© Zentrum Paul Klee, Bern, Bildarchiv

KUNSTVERMITTLUNG
Neue Wege der digitalen Kunstvermittlung geht die App #ConstructKlee: sie ermöglicht, mit dem Smartphone über diverse „Klee-Filter“ und den Zugriff auf die Kamera den künstlerischen Prozess von Paul Klee nachzuerleben und eine eigene Bildwelt zu erschaffen. Über den Hashtag #ConstructKlee werden die gespeicherten Bilder mit einem Klick in den sozialen Netzwerken geteilt.
Ein Audioguide führt in einem Rundgang von 40 ausgewählten Werken durch die Ausstellung und erlaubt mit Originaltönen und Hintergrundinformationen der Ausstellungsmacher Blicke hinter die Kulissen (erhältlich am Informationstresen in der Pinakothek der Moderne, 4,50 €).
Kinder begeben sich mit der sogenannten „Zauberreise“ auf die Spuren von Paul Klee – einem liebevoll und aufwendig gestalteten Heft, das kostenlos erhältlich ist.

KOOPERATION UND SYMPOSIUM
„Paul Klee. Konstruktion des Geheimnisses“ findet in Kooperation mit dem Franz Marc Museum, Kochel am See statt. Dort werden parallel „Paul Klee. Landschaften“ (noch bis 10. Juni 2018) ausgestellt. Im Dialog der beiden Ausstellungen wird die Spannweite von Klees Werk zwischen Abstraktion und Figuration, zwischen „Bildarchitektur“ und Landschaft greifbar: Während in München Klees Zeit als Bauhaus-Meister in den 1920er-Jahren und die urbanen Herausforderungen der Moderne im Mittelpunkt stehen, führen den Besucher in Kochel Klees Landschaften und Naturdarstellungen auf imaginäre Reisen.

Im Rahmen der Kooperation veranstalten die Sammlung Moderne Kunst in der Pinakothek der Moderne und das Franz Marc Museum am 19. und 20. April 2018 ein zweitägiges internationales Symposium in München und Kochel am See. Klee-Experten, Kuratoren und Kunsthändler werden Aspekte von Stadt und Land thematisieren und die internationale Popularität von Klees Œuvre bei Publikum und Sammlern – von Europa über die USA bis nach Asien – diskutieren.

Zusätzlich finden unter Paul Klees Motto „Eine kleine Reise ins Land der besseren Erkenntnis“ an drei Sonntagen während der Ausstellungsdauer Tagesausflüge zwischen München und Kochel am See statt.

GESPRÄCH
Mayen Beckmann und Alexander Klee werfen einen persönlichen Blick auf das Schaffen ihrer Großväter Max Beckmann und Paul Klee sowie ihr künstlerisches Erbe.

BEGLEITPROGRAMM
Neben einem umfassenden Führungsangebot und Filmmatineen stehen in München
ein Kochevent mit einem Fernsehkoch,
ein Sternwartenbesuch mit Apéro,
eine Party mit dem Blitz-Club,
ein Ballett in der Rotunde der Pinakothek der Moderne sowie
ein Konzert in der Hochschule für Musik und Theater auf dem Programm.
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Veranstaltungstipps der Freiburger Museen von 9. bis 15. April
Augustinermuseum

Kunstpause
Um den Bildhauer Fidelis Sporer dreht sich eine Kurzführung
mit Eva Maria Breisig am Mittwoch, 11. April, um 12.30 Uhr im
Augustinermuseum am Augustinerplatz. Die Teilnahme kostet
den regulären Eintritt von 6 Euro, ermäßigt 4 Euro.

Orgelmusik im Museum
Studierende der Musikhochschule Freiburg spielen am
Samstag, 14. April, um 12 Uhr ausgewählte Stücke auf der
Welte-Orgel im Augustinermuseum am Augustinerplatz. Das
Konzert kostet den regulären Eintritt von 6 Euro, ermäßigt 4
Euro.

Haus der Graphischen Sammlung

La France: Kuratorenführung auf Französisch
Kuratorin Hélène Iehl führt am Donnerstag, 12. April, um 15
Uhr auf Französisch durch die Schau „La France – Zwischen
Aufklärung und Galanterie“ im Haus der Graphischen
Sammlung im Augustinermuseum, Salzstraße 32. Wer
teilnehmen möchte, zahlt 2 Euro; dazu kommt der Eintritt von
5 Euro, ermäßigt 3 Euro.

Von Leseratten und Bilderdruckern
Familien mit Kindern ab 5 Jahren können am Sonntag, 15.
April, um 14 Uhr anhand von Druckgraphiken und
Illustrationen in die Fabeln von La Fontaine und die
geheimnisvolle Welt von Gullivers Reisen eintauchen. Die

Tour findet im Haus der Graphischen Sammlung im
Augustinermuseum, Salzstraße 32, statt. Die Teilnahme kostet
2 Euro; für Erwachsene zuzüglich Eintritt von 5 Euro, ermäßigt
3 Euro.

Museum für Neue Kunst

Die Sammlung im Fokus
Das Museum für Neue Kunst, Marienstraße 10a, lädt am
Sonntag, 15. April, um 15 Uhr zu einer Führung durch die
Sammlung der Dauerausstellung ein. Die Teilnahme kostet 2
Euro; zuzüglich Eintritt von 3 Euro, ermäßigt 2 Euro.

Museum für Stadtgeschichte

Freiburger Kurzgeschichten
Freiburger Sammlerinnen und Sammler erzählen am Freitag,
13. April, um 12.30 Uhr im Museum für Stadtgeschichte,
Münsterplatz 30, ihre Geschichte. Die Veranstaltung findet im
Rahmen der Ausstellung „#freiburgsammelt. Erinnerungen für
morgen“ statt. Wer dabei sein möchte, zahlt den regulären
Eintritt von 3 Euro, ermäßigt 2 Euro.

Geschichten vom Kommen, Gehen und Bleiben
Ob neu in Freiburg oder schon fast alteingesessen: Menschen
mit Migrationserfahrung sind am Samstag, 14. April, von 12
bis 16 Uhr eingeladen, ihre Geschichten vom Kommen,
Gehen und Bleiben zu erzählen. Die Veranstaltung findet im
Museum für Stadtgeschichte, Münsterplatz 30, statt. Zu den
Mitveranstaltern zählen das Theaterprojekt „Turbo Pascal“ und
der Verein „Element 3“. Die erzählten Geschichten werden in
die Ausstellung „#freiburgsammelt. Erinnerungen für morgen“
aufgenommen und so anderen Museumsgästen zugänglich
gemacht. Die Teilnahme kostet den regulären Eintritt von 3
Euro, ermäßigt 2 Euro.

Archäologisches Museum Colombischlössle

Importiert und kariert: Der Lifestyle der Kelten
Um das Thema „Importiert und kariert – Lifestyle der Kelten“
dreht sich eine Führung am Donnerstag, 12. April, um 12.30
Uhr im Archäologischen Museum Colombischlössle,
Rotteckring 5. Die Idee der Kelten, Stoffe mit kariertem Muster
zu weben, war für die Bevölkerung des mediterranen Raums
eine modische Innovation. Kleine, aber feine Fundstücke
erzählen von einer großen Mobilität vor über 2000 Jahren und
von einem intensiven Kontakt der antiken Hochkulturen im

Mittelmeerraum. Die Teilnahme kostet 2 Euro; zuzüglich
Eintritt von 4 Euro, ermäßigt 3 Euro.

Dialogführung: Versorgt fürs Jenseits?
Der Anthropologe Sönke Bohnet und der Theologe Pascal
Schmitt führen im Dialog durch die Sonderausstellung
„Versorgt fürs Jenseits? Neue Grabfunde aus Baden“. Der
Rundgang findet am Sonntag, 15. April, um 12 Uhr im
Archäologischen Museum Colombischlössle, Rotteckring 5,
statt. Die Teilnahme kostet 2 Euro; dazu kommt der Eintritt
von 4 Euro, ermäßigt 3 Euro.
 
 

 
Karlsruhe: Führung und Vortrag im Pfinzgaumuseum
Durlach im Spiegel historischer Baupläne

Anlässlich des europäischen Kulturerbejahres 2018 zeigt das Stadtarchiv Karlsruhe in der Sonderausstellung "Das Stadtarchiv Karlsruhe präsentiert: Durlacher Glanzstücke" noch bis 13. Mai eine Auswahl von Durlacher Urkunden, Aktenheften, Amtsbüchern, Plänen, Zeitungsbänden, Rechnungsbänden sowie Bildmaterial aus seinen Beständen im Pfinzgaumuseum in der Karlsburg Durlach. Am Sonntag, 8. April, bietet Dr. Katrin Dort um 11.15 Uhr eine Führung durch die Sonderausstellung an. Eintritt und Führung sind kostenfrei.

Ebenfalls im Pfinzgaumuseum stellt Eric Wychlacz am Mittwoch, 11. April, in seinem Vortrag "Stein auf Stein – Durlach im Spiegel historischer Baupläne" um 18 Uhr einen besonderen Teil der Durlacher Überlieferung vor. Anhand einiger Beispiele bekannter und weniger bekannter Gebäude beleuchtet der Vortrag schlaglichtartig die Vielfalt der historischen Planüberlieferung, die Erkenntnisse zur Durlacher Ortsgeschichte liefert. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den Strategien, mit denen das Stadtarchiv Karlsruhe dafür Sorge trägt, diese Glanzstücke für die Nachwelt dauerhaft zu sichern. Der Eintritt zum Vortrag sowie zur Sonderausstellung im Museum, die bis 18 Uhr besucht werden kann, ist kostenfrei.
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Karlsruhe: Führung zu Karl von Drais im Stadtmuseum
Veranstaltungsreihe nimmt Karlsruher Persönlichkeiten in den Blick

„Erfinder und Abenteurer – Karl von Drais, die Laufmaschine und andere Innovationen“ ist das Thema einer Führung am Sonntag, 8. April, um 15 Uhr im Stadtmuseum, Karlstraße 10. Der Rundgang ist Teil einer Veranstaltungsreihe, die Karlsruher Persönlichkeiten in den Fokus nimmt, die dem Publikum in der Dauerausstellung des Museums im Prinz-Max-Palais begegnen. Die Teilnahme ist kostenlos.
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Den Geheimnissen der Mumien auf der Spur
Wie seit der Entdeckung der Röntgenstrahlen moderne Hightech-Methoden die Geschichte der Mumien erzählen

Wenn am 16. September 2018 die Sonderausstellung "MUMIEN – Geheimnisse des Lebens" in den Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen startet, erwartet die Ausstellungsbesucher eine Begegnung mit faszinierenden Mumienfunden aus aller Welt, aus vorgeschichtlicher Zeit bis in die Gegenwart. Mumien sind wertvolle und außergewöhnliche Archive des Lebens. Gut zehn Jahre nach der ersten großen Mumien-Schau in Mannheim erzählen die Reiss-Engelhorn-Museen anhand neuer Forschungsergebnisse ihre Geschichte. Inszenierte Laborbereiche sowie eine Virtual-Reality-Station bieten darüber hinaus interessante Einblicke in die Methodenwelt moderner Mumienforschung.

Zu den Sammlungsbeständen der Reiss-Engelhorn-Museen zählt eine weibliche Mumie in Rückenlage mit gekreuzten Unterschenkeln. Sie stammt aus Peru und ist über 500 Jahre alt. Ihre Hände sind fest zu Fäusten geschlossen und ruhen auf dem Oberkörper. Dank moderner computertomographischer Aufnahmen erhielten die Wissenschaftler einen zerstörungsfreien Einblick in die Hände der Mumie und entlockten ihnen eine einzigartige Geschichte: Es handelt sich um zwei kleine Gegenstände, die als Kinderzähne identifiziert werden konnten. "Mit den Daten aus dem CT-Scan konnten wir einen präzisen 3D-Druck aus Kunstharz von den Kinderzähnen erstellen, den wir dem Ausstellungsbesucher präsentieren werden. An diesem Beispiel sehen wir die enormen Einsatzmöglichkeiten, die uns die zerstörungsfreie Herangehensweise mit modernen Technologien heute bietet. Ohne die Hände der Mumie zu öffnen, sind wir in der Lage, uns eine genaue Vorstellung von ihrem Inhalt zu machen und diesen weiter zu untersuchen. Damit fügen wir dem Rätsel um das Leben und Leiden dieser Frau ein weiteres Puzzleteil hinzu." stellt Dr. Wilfried Rosendahl, Direktor an den Reiss-Engelhorn-Museen und Leiter des German Mummy Projects, fest.

Die Mannheimer Ausstellung zeigt auch die weltweit erste geröntgte menschliche Mumie. Es handelt sich um eine altägyptische Kindermumie aus dem Sammlungsbestand des Senckenberg Naturmuseums in Frankfurt am Main. Nur wenige Monate nach Wilhelm Conrad Röntgens revolutionärer Entdeckung der nach ihm benannten Röntgenstrahlen machte ein Frankfurter Forscherteam im Jahr 1896 die ersten zerstörungsfreien Aufnahmen von der bandagierten Mumie. Neben der Kindermumie sind in Mannheim auch die originale Röntgenaufnahme sowie historische Geräte aus den Anfangszeiten der Röntgentechnik zu sehen. Seitdem hat die Forschung große Fortschritte gemacht. Gut 120 Jahre nach der ersten Untersuchung entlockten Wissenschaftler der Mumie mit modernen Analysemethoden detailreiche Erkenntnisse: "Heute wissen wir, dass es sich bei der Kindermumie um einen Jungen handelt, der ungefähr im Alter von 4 bis 5 Jahren zu Tode kam. Die Mumie wurde auf den Zeitraum 378 bis 235 vor Christus datiert. Der mumifizierte Körper weist Anomalien wie beispielsweise eine Trichterbrust auf. Diese Informationen stammen unter anderem aus einer CT-Untersuchung, die präzise Bilder von den menschlichen Überresten innerhalb der textilen Umhüllung lieferte.", fasst Dr. Wilfried Rosendahl den aktuellen Stand zusammen.

Die Untersuchungen an der peruanischen Frauenmumie und der Kindermumie aus dem Alten Ägypten sind nur zwei Beispiele, wie Wissenschaftler die Geheimnisse rund um die Lebensgeschichte einzelner Mumien Schritt für Schritt enträtseln. Experten verschiedener Disziplinen arbeiten dabei Hand in Hand. Über Radiokarbondatierung, Anthropologie, Genetik, Gesichtsrekonstruktion, Computertomographie oder Forensik ergeben sich spannende Detailinformationen zu Umweltbedingungen, Lebensumständen, Ernährungsgewohnheiten oder Verletzungen und Krankheiten von Menschen längst vergangener Zeiten.

In der Ausstellung erlebt der Besucher Mumienforschung hautnah. In inszenierten Laborbereichen lernt er einzelne Methoden und Herangehensweisen kennen. Neben Röntgenanalytik und Computertomographie werden unter anderem 3D-Oberflächenscanning, Paläopathologie, physische Anthropologie sowie Traumatologie vorgestellt. Eine Virtual-Reality-Station gewährt faszinierende Einblicke in das Innere einer Mumie.

"MUMIEN – Geheimnisse des Lebens" ist vom 16. September 2018 bis 31. März 2019 im Museum Zeughaus der Reiss-Engelhorn-Museen zu sehen. Begleitend zur Ausstellung findet vom 11. – 12. Oktober 2018 das Symposium "Unsterblichkeit – Traum oder Trauma?" statt.

Über das German Mummy Project
Das German Mummy Project an den Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen ist eines der bekanntesten Forschungszentren, das sich mit der wissenschaftlichen Untersuchung von Mumien befasst. Seit seiner Gründung 2004 arbeiten Wissenschaftler im weltweiten interdisziplinären Expertenverbund an der Erforschung von Mumien. Dank der stetig voranschreitenden Entwicklung neuer Technologien und Analyseverfahren ist es ihnen möglich, Informationen über die Lebensumstände, das Alter, die Herkunft und den gesundheitlichen Zustand der Menschen sowie die Todesursache und Bestattungspraktiken zu gewinnen. Sie lösen mit akribischer Herangehensweise Fragen zu Lebensumständen und Todesursachen, die von natürlichen, krankheitsbedingten Sterbefällen bis hin zu rätselhaften Unfall- oder gar Mordfällen reichen. So werden die Menschen und ihre Schicksale dem Vergessen entrissen und erhalten Fragmente ihrer Lebensgeschichte zurück.
www.mumienforschung.de

Über die Ausstellung "MUMIEN – Geheimnisse des Lebens"
Die Sonderausstellung "MUMIEN – Geheimnisse des Lebens" präsentiert mehr als 50 Mensch- und Tiermumien. Die Funde stammen aus verschiedenen Naturräumen und Kulturen. Der zeitliche Bogen spannt sich von den Dinosauriern bis in die Gegenwart. Ein besonderer Fokus der Präsentation liegt auf der Mumienforschung. In acht inszenierten Laborbereichen lernen die Besucher verschiedene Methoden kennen. Sie tauchen in Jahrtausende alte Geheimnisse ein und erhalten faszinierende Einblicke in die Welt der Mumien. Die Ausstellung beschäftigt sich unter anderem mit den Themen "Tiermumien”, "Als Paar im Moor konserviert”, "Mord im Alten Ägypten”, "Ötzis Krankenakte” oder "Kinderzähne als Glücksbringer in Altamerika”. "MUMIEN – Geheimnisse des Lebens" ist vom 16. September 2018 bis 31. März 2019 im Museum Zeughaus der Reiss-Engelhorn-Museen zu sehen.

Über das Symposium "Unsterblichkeit – Traum oder Trauma?"
Ein wissenschaftliches Symposium zum Thema "Unsterblichkeit – Traum oder Trauma?" findet begleitend zur Ausstellung am 11. und 12. Oktober 2018 in den Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen statt. Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen (z.B. Archäologie, Sportwissenschaft, Medizin, Kunstgeschichte, Recht und Religionswissenschaft) diskutieren das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln. Als Referenten sind Experten aus der Metropolregion Rhein-Neckar zu Gast.
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